Was ist hypnosystemische Beratung? Zusammenfassende Punkte.

 

·        Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wo ich meine Energie (speziell durch Gedanken) hinlenke, dort geschieht bzw. verändert sich etwas.

 

·        Die Potentialhypothese: Die Annahme, dass die Menschen von Geburt an voll an Potentialen sind und auch die Lösung in sich haben. Die Klient*innen sind somit Expert*innen für sich selbst. Der*die Berater*in begleitet und unterstützt dabei und bietet den Klient*innen Realitäten an, aus denen diese auswählen.

·        Das Seitenmodell: Ich will (willkürlicher Teil), es geht aber nicht (unwillkürlicher Teil). Wenn der willkürliche Teil und der unwillkürliche Teil unterschiedliche Vorstellungen haben und im Konflikt oder Widerstand stehen, geht sehr viel Energie verloren. Dies ist vergleichbar, wie mit einer angezogenen Handbremse durch das Leben zu fahren.

·        Hinter noch so nach außen wirkenden „kontraproduktiven Verhaltensweisen“ stecken immer Bedürfnisse. Wenn ich diese abwerte, dann verfestigt sich der Konflikt. Wenn ich wertschätzend und liebevoll zugleich, aber entschieden mit einer neuen Strategie diesen Verhaltensweisen begegnen kann, dann steht mir die Energie wieder zur Verfügung, die vorher im Widerstand gebunden war, und ich kann diese Energie zweckdienlich nützen.

·        Das hypnosystemische Menschenbild: Wertschätzung, Beratung und Begegnung auf Augenhöhe, Empathie, Transparenz und Vertrauen und das Eingehen auf das Anliegen und die subjektive Welt der Klient*innen.

·        Es ist nie zu spät jahrzehntelang eingeübtes Verhalten zu ändern. Veränderung kann schneller geschehen, als man glaubt. Es ist nicht notwendig alles aufzuarbeiten und zu analysieren. Zieldienlicher ist es an passenden Triggerpunkten und Auslösereizen, Veränderungen einzubringen.

·        Unbewusste negativ empfundene Auslösereize (Trigger) werden dazu genützt statt wie bisher in ein Problemverhalten oder Problemgefühl zu gehen, sondern um in eine Lösung, in ein alternatives Verhalten oder in ein „positives Gefühl“ zu gelangen. Beispielsweise taucht in mir ein „negatives bewertetes Gefühl“ wie Schmerz auf. Statt wie bisher mir eine Zigarette anzuzünden, oder etwas zu essen, zu trinken… nütze ich dieses Gefühl als Auslöser, was mich daran erinnert, etwas anderes zu tun z.B. jemanden anzurufen, spazieren zu gehen, zu meditieren, zu malen (kreatives neues Verhalten)…

 

·        Das willkürliche Wollen ist meist machtlos gegenüber dem unwillkürlichen Teil (ich will, aber es geht nicht). Deshalb wird in Trance vorrangig mit dem unwillkürlichen Teil gearbeitet, welcher außerhalb der bewussten Steuerung liegt.

 

·        Lösungsorientierte Trancezustände sind positiven Flow-Zuständen sehr ähnlich. Flow-Zustände sind Befindlichkeiten, wo ich mich in meiner Kraft finde und die Energie harmonisch dahinfließt.

·        Energie folgt der Aufmerksamkeit. Und wenn ich es schaffe, meine Aufmerksamkeit auf ein Ziel zu fokussieren und die Energie halten kann, dann können Änderungen sehr schnell umgesetzt werden. Gemeinsam mit der Kraft, die mich vorher sabotiert hat (z.B. Innerer Schweinehund, auf die lange Bank schieben…) kann ich dann meine Gedanken, Gefühle, Einstellungen und Glaubenssätze wandeln.

·        Die subjektiven Leiderlebnisse werden wertgeschätzt und geachtet.

·        Der*die Berater*in ist dabei wie ein*e Realitätenkellner*in, der*die passenden Realitäten und Lösungen anbietet und die Klient*innen entscheiden, was am besten passt. Es gibt unterschiedliche Strategien und Möglichkeiten Lösungen kreativ zu entwickeln und der*die Berater*in hilft und unterstützt dabei.

Eine Zielvision aufbauen bzw. entwickeln.