Ich will, es geht aber nicht, das sogenannte Seitenmodell.

 

Wer kennt bei einer Veränderung nicht die Situation, wo ein Teil Veränderung will bzw. eine Vorstellung hat,  wie es sein soll (der willkürliche Teil),  -aber irgendetwas sträubt sich in mir, arbeitet dagegen oder leistet Widerstand (der unwillkürliche Teil)- und der will alles so belassen, wie es ist. Ich sage beispielsweise, dass ich abnehmen werde, oder dieses Verhalten verändern werde, aber in der Nacht räumt ein Teil von mir den Kühlschrank aus oder setzt auf sonst ein kontraproduktives Verhalten. Das Ergebnis ist dann oft ein Druck- oder Problemerleben und ein daraus resultierender Widerstand gegenüber der Veränderung. Es kann sich so anfühlen, wie mit angezogener Handbremse durch das Leben zu fahren. Statt diesen Teil zu bekämpfen, ist es sinnvoll sich mit diesem Teil zu verbinden und zu kooperieren, da dieser Teil sehr viel Kraft hat. Wenn auf wertschätzende Art und Weise die Bedürfnisse hinter diesem Teil herausgearbeitet werden, zeigt sich schnell, dass dieser Teil nicht „schlecht“ ist, sondern helfen oder beschützen will, aber nur noch keine bessere Strategie entwickelt hat, um mit dieser Situation besser umzugehen.

Wenn ich mir immer wieder vorwerfe, dass ich eine Situation nicht befriedigend lösen kann, so wird das auf Dauer nicht problemlösend sein. Wenn ich es schaffe, dem widerstandsleistenden Teil oder problemaufrechterhaltenden Teil auf Augenhöhe zu begegnen und es schaffe, dass wir an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen, so kann ich viel neue Energie für kreative Lösungen generieren. Widerstände oder sonstige kontraproduktive Verhaltensweisen entstanden oft, weil man z.B. als Kind keine bessere Strategie hatte, um eine Gefahr abzuwehren. Diese Strategien spielen in Problemsituationen eine unbewusste, jedoch eine sehr wichtige Rolle (unwillkürlicher Teil), da sie abseits der bewussten Wahrnehmung ablaufen.